Ohne klare Stressbewältigungsmethoden und Struktur sind typische Folgen wie Überlastung, abnehmende Leistungsfähigkeit und ein schwacher Teamgeist praktisch vorprogrammiert. Was dann bleibt, ist ein gestresster Alltag, dem man kaum entfliehen kann, und oft das Gefühl, dem Druck nicht gerecht zu werden. Nach einem kurzen Urlaub beschloss ich, grundlegende Änderungen vorzunehmen, und möchte heute meine Erfahrungen und Lösungen mit dir teilen. Denn auch als Führungskraft kannst du ein strukturiertes, stressfreieres Arbeiten schaffen und dein Team stärken.
Die Lösung: Struktur für den Arbeitsalltag und wirksame Stressbewältigungsmethoden
Nach meiner Rückkehr habe ich mich wieder mit den Konzepten des Stressmanagements befasst und dabei wissenschaftlich fundierte Methoden aus meiner eigenen Bachelorarbeit zur Hilfe genommen. Diese Konzepte und Techniken sollten dabei helfen, mein Zeitmanagement zu optimieren und gleichzeitig eine positive Teamkultur zu schaffen. Ich habe gelernt, dass drei grundlegende Säulen entscheidend sind: Strukturierte Methoden, Feedbackkultur und persönliche Resilienz.
Schritt 1: Klare Strukturierung des Arbeitsalltags
Struktur schafft nicht nur Übersicht, sondern entlastet auch das mentale System, das oft bei stressigen Situationen in den Alarmmodus geht. Um die Planung zu vereinfachen, arbeite ich viel mit Serienterminen. Durch einen strukturierten Arbeitsplan habe ich meine Tage neu organisiert und dabei insbesondere Folgendes eingeführt:
Regelmäßige Teamsitzungen: Ein fester, wiederkehrender Termin ist mehr als nur ein Routinepunkt im Kalender. In diesen Meetings haben wir gemeinsam die Wochenziele und Herausforderungen besprochen und eine klare Prioritätenliste erstellt. Für das Team und mich bedeutet das mehr Transparenz und weniger Missverständnisse, weil jeder weiß, woran die anderen arbeiten.
Feedbacksystem durch regelmäßige Befragungen: Besonders in dynamischen Teams ist eine kontinuierliche Reflexion wichtig. Ich habe ein offenes Feedbacksystem eingeführt, das jedem Teammitglied ermöglicht, mir (anonym) Rückmeldungen zu geben. So kann das Team regelmäßig mitteilen, was gut funktioniert und was nicht – ohne dass persönliche Bedenken im Weg stehen. Dieser Austausch stärkt das Vertrauen und bietet die Basis für kontinuierliche Verbesserungen. Besonders wirkungsvoll sind Skalierfragen (auf einer Skala von 1-10…).
Führungsdialoge und Fallbesprechungen: Zusätzlich zu den Teamsitzungen habe ich monatliche Führungsdialoge, Fallbesprechungen und Coachings am Arbeitsplatz etabliert. Diese Formate ermöglichen eine tiefere Analyse von Problemstellungen und geben Raum für konstruktive Lösungsansätze. Diese strukturierte Herangehensweise schafft eine stabile Grundlage für langfristige Erfolge und fördert den Teamzusammenhalt erheblich. Dabei werte ich gezielt über das Controlling-Tool die Fälle aus, bei denen die Mitarbeitenden etwas Positives. Gleichzeitig üben wir, in weniger Relevante Sachverhalten nur das Nötigste zu tun.
Schritt 2: Das Feedbacksystem – eine Brücke zum Teamaufbau
Ohne regelmäßiges Feedback laufen Führungskräfte oft Gefahr, sich von ihrem Team zu entfremden und wertvolle Einsichten zu verpassen. In einem hektischen Arbeitsumfeld geht oft die Zeit verloren, in Ruhe über die Zusammenarbeit zu reflektieren und zu evaluieren. Durch das Feedbacksystem mit Skalierfragen konnte ich die Barrieren im Team abbauen und mehr Vertrauen schaffen. Studien zeigen, dass regelmäßige Feedbackzyklen den Teamzusammenhalt erheblich stärken und zu einem positiven Arbeitsklima beitragen. Zum regelmäßigen Feedback gehört auch, besondere Leistungen von Mitarbeitenden persönlich und in Teamsitzungen hervorzuheben oder mit Kleinigkeiten zu honorieren. Der Wettbewerbsgedanke untereinander hilft, sich zu motivieren (zum Beispiel bei der Vermarktung von Produkten oder dem Einsparen von Geldern durch bestimmte Maßnahmen) – welche Führungskraft kennt das nicht?
Wenn Führungskräfte das Feedback ihres Teams nicht regelmäßig einholen, entsteht oft eine Kluft. Missverständnisse häufen sich, und Probleme, die in Einzelgesprächen nicht aufkommen, bleiben unbemerkt. Dadurch können sich Frustrationen stauen, und die Motivation sinkt – eine Situation, die sowohl die Leistung des Teams als auch die eigene Stressbelastung erhöhen kann.
Schritt 3: Resilienz als Führungskraft stärken
Mit einem gut strukturierten Kalender und einem offenen Feedbacksystem konnte ich bereits viel erreichen, doch damit war die eigene Belastbarkeit noch nicht auf Kurs. Hier setze ich auf drei zentrale Methoden, die ich auch wissenschaftlich in meiner Bachelorarbeit untersucht habe: Autogenes Training, Visualisierung und den gezielten Einsatz meiner Stimme.
Autogenes Training: Diese Entspannungstechnik hat mir geholfen, in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Durch die regelmäßige und richtige Anwendung von Formeln des Autogenen Trainings konnte ich den Stresslevel aktiv senken und auch in hektischen Momenten klarer denken. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass autogenes Training bei regelmäßiger Anwendung Stress deutlich reduziert und die Resilienz stärkt.
Visualisierung: Die Macht der Visualisierung hat mir geholfen, mich in Stresssituationen optimal vorzubereiten. Indem ich mir Herausforderungen und meine gewünschte Reaktion im Vorfeld bewusst visualisiere, gelingt es mir, mich sicherer und souveräner zu fühlen. In Studien zeigt sich, dass Visualisierung nicht nur das Selbstbewusstsein steigert, sondern auch die Fähigkeit zur emotionalen Selbstregulation stärkt. Dabei bin ich Gespräche oder Präsentationen zuvor mehrmals in meinem Kopf durchgegangen und habe dabei positive Gefühle geschaffen. Ich habe mir vorgestellt, wie ich die Präsentation bestmöglich mache und die Zuhörer begeistere. Richtig angewendet wirst du merken, wie sich deine Visualisierungen und die Realität immer mehr annähern. Achtung: Du muss die Technik richtig anwenden, sonst kann es vorkommen, dass du dich sogar mehr stresst. Wenn das interessant klingt, sende mir gerne eine Nachricht für ein kostenfreies Training.
Bewusster Stimmeinsatz: Durch die Achtsamkeit auf meine Stimme konnte ich mein Auftreten bewusster gestalten und sicherstellen, wie ich auf andere wirke. Der bewusste Einsatz von Atempausen und einer ruhigen Tonlage hilft, in Stresssituationen fokussiert zu bleiben und das Vertrauen meines Teams zu stärken. Selbstbewusste und ruhige Ansprachen helfen nicht nur deinem Team weiter, sondern stärken auch dein Selbstbewusstsein und du sicherst dir den Respekt anderer.
Ohne gezielte Techniken zur Stressbewältigung läuft das Risiko, im hektischen Arbeitsalltag ständig an die Grenzen zu kommen und den Stresspegel dauerhaft zu erhöhen. Ein hoher Stresslevel führt oft zu Unkonzentriertheit, gesundheitlichen Beschwerden und einer emotionalen Distanz zum Team.
Fazit: Stressfrei und strukturiert führen – eine Investition in die eigene Gesundheit und das Team
Diese Umstellungen haben mir nicht nur geholfen, als Führungskraft souveräner und entspannter zu sein, sondern auch das Team nachhaltig zu stärken. Führung bedeutet, Strukturen zu schaffen, klare Kommunikation zu fördern und sich selbst nicht aus den Augen zu verlieren. Mit der richtigen Mischung aus Planung, Feedback und Resilienztraining kannst auch du als Führungskraft ein gesundes und leistungsstarkes Umfeld schaffen, das dir und deinem Team zugutekommt. Achte dabei auch darauf, regelmäßige Stressbewältigung mit deinem Team zu praktizieren.
Wenn du dich auch oft gestresst fühlst und merkst, dass deine Führung nicht den gewünschten Teamgeist erzielt, ist es an der Zeit, etwas zu ändern. In den kommenden Beiträgen werde ich konkrete Tipps geben, um als Führungskraft nicht nur strukturiert zu arbeiten, sondern auch entspannt zu bleiben, die eigene Leistung zu steigern und den Teamzusammenhalt zu fördern.